Von Träumen und Wünschen

Kennt Ihr das? Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung. Das, was Du Dir sehnlich gewünscht hast, steht vor Dir und sagt: Da bin ich! Greif zu! Und es tanzt vor Deinen Augen, glänzt und funkelt und winkt Dir zu – aber Du kannst es nicht. Es fühlt sich einfach nicht richtig an.

Genauso ging es mir vor einigen Wochen.
Ich bin aktuell auf der Suche nach einem Verlag für meine eigene Kurzgeschichtensammlung. Ich weiß natürlich, dass es schwierig ist, ausgerechnet Kurzgeschichten unterzubringen, aber Versuch macht kluch, wie man so schön sagt. Und plötzlich ist sie da, diese Email, die das vollständige Manuskript einfordert und nur wenige Tage später ein Anruf und das ersehnte: Ja. Er macht es. Ein kleiner, aber feiner Verlag möchte mein Buch machen! Ja! Unfassbar, aber wahr.
Die Chemie scheint zu stimmen, die Dinge nehmen ihren Lauf und dann liegt er vor mir, der Vertrag und mit ihm das Gefühl, das mir alles entgleitet. Dass die Kinder davonfliegen und sich verwandeln, verwandeln in etwas, was mir vielleicht gar nicht gefällt. Und die Frage – muss das so sein? Liegt es an mir? Bin ich zu anspruchsvoll? Muss ich loslassen können? Oder ist es einfach falsch, wenn es sich nicht leicht anfühlt?

Es ist schwer, sich einzugestehen, dass nicht jede Erfüllung die Erfüllung ist. Vermutlich ist es wie in der Liebe, wenn man längst weiß, dass der Partner nicht zu einem passt. Man erst die Augen davor verschließt und an der Beziehung festhält, kämpft und sich abmüht, um alles so hinzubiegen, wie man es sich vorgestellt hat. Nur um hinterher festzustellen, wie schwer man es sich selbst gemacht hat.
Auch wenn es mir schwerfiel, zuzusehen, wie das Funkeln sich verlor – jetzt, mit ein bisschen Abstand, bin ich mir sicher, es war die richtige Entscheidung.
Ich habe „Nein“ gesagt.
Ich warte auf den Richtigen. Den richtigen Mann habe ich ja schon, fehlt „nur noch“ der Verlag. =)

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