
Uff. Dies ist er also, mein Lesestapel 2020. Ein ziemlich hohes Türmchen, obwohl auf dem Bild die meisten Bücher fehlen, da ich sie entweder aus der Bibliothek ausgeliehen hatte, sie bereits aussortiert habe oder sie – man höre und staune – als Ebook gelesen habe.
In diesem Jahr habe ich mich gegen eine Lese-Challenge entschieden. Die des vergangenen Jahres hat mir gezeigt, dass es mir nicht wirklich liegt, mich stur an eine Liste zu halten. Ich lese lieber, was meiner aktuellen Stimmung entspricht oder mich sonst irgendwie anspringt. Außerdem hatte ich zum Jahresanfang erst den üblichen Schwung Jugendbücher aus der Bibliothek vor mir, neben denen meine eigenen Bücher dann im Regal bleiben. Außerdem wusste ich ja, dass mich im Frühjahr die Longlist der Anthologie-Nominierungen des Skoutz-Awards erwarten würde. Wieso also eine Challenge beginnen, die man von vornherein nicht einhalten kann?
Insgesamt erging es mir dieses Jahr wie schon im letzten: Es war kein „Kracher-Alltime-Favourite“-Buch dabei. Abgesehen von meinem Re-Read „Der Name des Windes“ hat mir in diesem Jahr „Nebelinsel“ von Zoe Gilbert am besten gefallen. Es hat mich wirklich verzaubert und ich kann es jedem, der dunkle und geheimnisvolle Geschichten mag, von Herzen empfehlen. Auch „Das Echo der Farben“, Massaker in Rob City“ und viele weitere der (vor allem SciFi -) Anthologien haben es mir sehr angetan. Ansonsten konnten mich die beiden Sanderson Titel „Elantris“ und der erste „Mistborn“-Teil sowie der fünfte „Expanse“-Band wohl am kurzweiligsten unterhalten.
Doch auch viele der Jugendbücher haben mir gefallen. „Hannes“ fand ich gut, „Liebe ist was für Idioten …“ hat mir sogar richtig Spaß gemacht. Antonia Michaelis („Hexenlied“) schafft es ja doch jedes Mal, mich zu begeistern und „Was ist mit uns“ war einerseits auch toll – wenn sich für mich auch die beiden Perspektiven arg vermischten und fast wie eine einzige zu lesen waren. Naja.
Eine totale Enttäuschung gab es dafür auch nicht. Natürlich hat mir nicht jedes Buch gefallen, von der Grischa-Reihe hatte ich zB. deutlich mehr erwartet, aber es ist eben eine Teeniegeschichte – und ich bin kein Teenie mehr. Ich kann in Ansätzen verstehen, wieso viele daran ihren Spaß haben, aber als jemand, der das Schema einfach schon zuoft gelesen hat, … da haut es einen eben nicht mehr so leicht aus den Strümpfen.
Auch die Witcher-Reihe und ich werden wohl keine Freunde mehr und ich werde jetzt aufhören, sie unbedingt mögen zu wollen. Sie ist schön geschrieben und ich mag sowohl den Charakter Gerald als auch den Schreibstil allgemein – aber ich kann Ciri einfach nichts abgewinnen. Und während die Kurzgeschichten echt noch ganz nett waren, nervt mich die Romanreihe mit ihren endlosen Monologen, die Dialoge sein wollen. Als Zuhörer würde ich da definitiv abschalten – als Leser wird mir langweilig. Ich weiß nicht, wie oft ich mich jetzt schon daran versucht habe, aber es ändert nichts. Ich mag die Serie, ich mag die Spiele – die Bücher und ich passen – abseits der Kurzgeschichten – einfach nicht zusammen.
Ich habe in diesem Jahr auch viele Titel abgebrochen. Das lag aber nicht prinzipiell daran, dass ich sie alle nicht mochte. Einige von ihnen standen auf der Nomi-Liste vom Skoutz-Award. Da ich über 100 Titel zu sichten hatte, habe ich bei denen, die schon bald dem Vergleich mit anderen nicht mehr standhalten konnten, früher aufgehört. Dann habe ich mehrere lange Reihen begonnen, und beim Lesen entschieden, dass ich aktuell nicht bereit bin, mich 10 oder mehr Bände in diesem Universum zu bewegen. Das betrifft „Die letzte Rune“ und „Das Spiel der Götter“. Ich werde es sicher ein andermal wieder versuchen. Auch „Metro 2033“ ereilte das gleiche Schicksal wie schon im letzten Jahr: Angefangen, abgebrochen. Dabei klingt es wirklich vielversprechend.
Aber nun, ohne weiteres Blabla – meine (gekürzte) Leseliste 2020:
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